Social Media Guidelines für die Jägerschaft

Diese Guidelines sind als Empfehlungen zu verstehen. Ziel ist eine Sensibilisierung im Umgang mit jagdlichen Inhalten in den sozialen Netzwerken.

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We talk photos!

Die öffentliche Meinungsbildung findet zunehmend auf Social Media statt. Wir Jägerinnen und Jäger sind angehalten, uns proaktiv in die Debatte einzubringen und uns online konsequent für die Anliegen einer nachhaltigen Jagd einzusetzen. Dabei muss uns bewusst sein, dass die Kommunikation in den sozialen Netzwerken eine visuelle ist: We talk photos! Leider leidet unser Ansehen unter einer Flut von unüberlegten Postings. Der ausgeprägte Fokus auf Erlegerfotos schadet unserem Image. Macht und Reichweite solcher Bilder werden unterschätzt. Wir brauchen einen gemeinsamen, tragfähigen Konsens, der uns im Netz einen Orientierungsrahmen bietet und dabei hilft, eine einseitige inhaltliche Abbildung des Waidwerks mit negativen Konsequenzen für die öffentliche Wahrnehmung zu vermeiden. 

Uns ist bewusst….

Wir liefern die Munition für jagdkritische Kanäle durch unüberlegte Postings zum größten Teil selber!

Es gibt viel zu viele Erlegerfotos im Netz, die im Kollektiv ein einseitiges Zerrbild der jagdlichen Realität verursachen.

Auf die nichtjagende Öffentlichkeit wirken Jagdbilder anders als auf uns!

Im Social Web gibt es keine Privatsphäre – Auch nicht in geschlossenen Gruppen!

Wir alle sind in den sozialen Netzwerken Botschafter für die Jagd – Ob wir wollen oder nicht.

Wir haben eine kollektive Verantwortung: ein einzelner Post kann ein
Imageschaden für die gesamte Jägerschaft bedeuten.

Wir müssen unsere kommunikative Komfortzone verlassen. Der Rückzug in geschlossene Social Media-Gruppen verhindert einen echten Dialog mit der nichtjagenden Öffentlichkeit.

Daran wollen wir uns halten…

Darstellung der Jagd
Die Jagd besteht nicht primär aus Trophäen – wir streben eine vielfältige, authentische und ehrliche Darstellung der Jagd an, die sich an den Kernaspekten der Nachhaltigkeit sowie an ihrem gesellschaftlichen Beitrag orientiert. 

Perspektivwechsel
Unsere Posts vermeiden negative Emotionen aus Perspektive der nichtjagenden Öffentlichkeit sowie auch innerhalb der Jägerschaft.

Isolierte Bildbetrachtung
Unsere geposteten Fotos erzeugen in der Öffentlichkeit auch alleine und ohne weitere textliche Erläuterung ein positives Bild der Jagd.

Recht
Wir informieren uns über rechtliche Vorgaben und halten uns konsequent daran. 

Informationsqualität
Die Quellen der geteilten Inhalte sind uns bekannt. Wir sind sicher, dass es sich nicht um Fake News handelt.

Selbstregulierung
Wir  fördern die Selbstregulierung des Social Web, indem wir als gutes Beispiel vorangehen.

Bildsprache und Bildästhetik
Wir vermeiden unästhetische Bilder, die beim Betrachter den Eindruck der Selbstdarstellung oder des Triumphs über die Kreatur hervorrufen. 

Jagdethik
Unsere veröffentlichten Inhalte entsprechen dem allgemeinen Verständnis der Waidgerechtigkeit. 

Sensibler Umgang mit jagdlichen Inhalten
Soziale Netzwerke sind kein privates Fotoalbum, sondern öffentlich zugängliche Kommunikationsräume. Es ist uns bewusst, dass jedes gespostete Bild jederzeit von allen aufgegriffen und weiterverwendet werden kann.

Dialog
Im Dialog mit Jägern und Nichtjägern bleiben wir stets respektvoll und argumentieren sachlich und faktenbasiert.

Inhaltliche Orientierungshilfe

Kritische Social Media-Inhalte

  • Generell: zu viele Erlegerfotos
  • Fokus auf Waffen
  • Zu viel Schweiß
  • Große Strecken
  • Bilder, die die Überlegenheit des Schützen oder fehlenden Respekt gegenüber dem Wild vermitteln
  • Verbindung Jagd, Waffen und Alkohol
  • Bejagung von Jungfüchsen
  • Erlegung von wildernden Hunden und Katzen
  • Darstellung der Jagd als Sport
  • Erlegerfotos mit seltenen, gefährdeten oder exotischen Tierarten
  • Trophäenbilder von Jagdreisen
  • etc. 


Geeignete Social Media-Inhalte

Foto: privat
  • Top-Thema Wildbret als gesundes Premium-Lebensmittel: Herstellung, Zubereitung, positive CO2-Bilanz, Rezepte etc.
  • Themen mit Servicecharakter Wildtiere in der Stadt, Wildunfälle,
    Verkehrssicherung etc.
  • Wildtierzählungen
  • Revierarbeiten
  • Natur- und Artenschutzprojekte Renaturalisierung, Biotoppflege
  • Invasive Arten
  • Kitzrettung
  • Auswirkungen Klimawandel: Lebensraumverlust, Artensterben, Waldbau etc.
  • Biodiversität
  • Jagdhund als Partner und Freund
  • Jagd- und Waldpädagogik
  • Unterstützung wissenschaftlicher Projekte
  • Wildbiologische Aspekte
  • Allgemeine Aufklärung
  • Wenn Jagdreisen, dann Nachhaltigkeitsaspekt zeigen
  • etc.

Wir Jägerinnen und Jäger müssen einen positiven digitalen Fußabdruck auf Social Media hinterlassen.

Fotos: alamy.de